Zentraler Ansprechpartner für dialysepflichtige Patientinnen und Patienten

Am Marienhaus Klinikum Mainz (MKM) wurde das erste regionale interdisziplinäre Shuntzentrum in der Region Mainz zertifiziert

Mainz. Rund 100.000 Menschen in Deutschland sind auf eine Dialyse angewiesen, weil sie an einer fortgeschrittenen Nierenerkrankung leiden. Ihre Nieren sind nicht mehr in der Lage das Blut von giftigen Stoffwechselprodukten zu reinigen. „Es ist zu beobachten, dass die Zahl der Patientinnen und Patienten, die diese Form der Blutwäsche benötigen, kontinuierlich zunimmt“, sagt Dr. Tanja Frieß, die Chefärztin des Gefäßzentrums am Marienhaus Klinikum Mainz (MKM). Gemeinsam mit Prof. Dr. Jörn Oliver Balzer, dem Chefarzt der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, leitet sie das Interdisziplinäre Regionale Shuntzentrum am MKM. Ende des vergangenen Jahres wurde das Shuntzentrum, dem auch die Nephrologische Gemeinschaftspraxis Mainz angehört, vom Internationalen Zertifizierungsinstitut ClarCert zertifiziert. Es entspricht damit den hohen Anforderungen der deutschen Fachgesellschaften für Nephrologie (DGFN), Gefäßchirurgie (DGG), Angiologie (DGA) und Interventionelle Radiologie (DeGir).

„Wir wollen den dialysepflichtigen Patientinnen und Patienten in der Nähe ihres Wohnortes kompetent helfen“, beschreibt Dr. Frieß ihre Motivation, die Zertifizierung des Shuntzentrums in die Wege zu leiten. Diese Patienten – häufig sind es ältere Menschen – benötigen eine qualifizierte Betreuung. „Wenn die Nieren nicht mehr ausreichend arbeiten, muss schnell gehandelt werden. Denn Substanzen, die normalerweise mit dem Harn ausgeschieden werden, wie Harnstoff, Kreatinin und Harnsäure, reichern sich im Blut an und können im schlimmsten Falle zur Vergiftung, einer sogenannten Urämie führen“, sagt Dr. Frieß. Deshalb ist das Zentrum jeden Tag im Jahr rund um die Uhr erreichbar. „Wir operieren auch am Wochenende, wenn das nötig ist. Erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für Gefäßchirurgie und interventionelle Radiologie sind immer erreichbar.“

Dr. Tanja Frieß und ihr Team legen in einem operativen Eingriff den Dialyseshunts an. Dieser Gefäßzugang, für den meist am Unterarm eine Vene und eine Arterie miteinander verbunden werden, ist die Voraussetzung, langfristig Dialysen durchzuführen. Für die betroffenen Patientinnen und Patienten ist ein funktionsfähiger Shunt überlebenswichtig. Er kann sich beispielsweise verschließen und muss dann akut geöffnet werden, denn dem Patienten droht sonst eine Urämie. Das ist häufig durch einen minimalinvasiven Eingriff möglich, der von den Fachärzten und -ärztinnen für Interventionelle Radiologie, mit Hilfe eines Katheters vorgenommen wird. Auch komplizierte Revisionseingriffe zur Wiederherstellung eines Shunts führen die Gefäßchirurgen am MKM häufig durch. Für Notfälle, in denen eine akute Blutwäsche notwendig ist, die Dialyse-Praxen jedoch geschlossen haben, findet die Dialyse in der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin am MKM statt.

Darüber hinaus bietet das Shuntzentrum auch die Anlage eines Katheters für die Bauchfelldialyse an, die die Patientinnen und Patienten zu Hause vornehmen. Die Gefäßchirurgen des MKM setzt auch Vorhofkatheter ein. Dieser sogenannte Demerskatheter ist ein Dialysezugang, der von der Halsvene direkt in den rechten Vorhof des Herzens führt. Er wird zum Beispiel verwendet, wenn eine sofortige Dialyse bei akutem Nierenversagen notwendig wird.

Dr. Tanja Frieß und ihre Kolleginnen und Kollegen freuen sich, dass sie mit der Zertifizierung des Interdisziplinären Regionalen Shuntzentrums den dialysepflichtigen Patientinnen und Patienten in Mainz und Rheinhessen wohnortnah die bestmögliche Versorgung anbieten können. „Wir sind ein zentraler, jederzeit erreichbarer Ansprechpartner für alle Hausärzte, nephrologische Praxen und die Patientinnen und Patienten“, sagt sie.

 

Kontakt:

Marienhaus Klinikum Mainz

Zentrum für Allgemein-, Viszeral- Endokrine- und Gefäßchirurgie

Gefäßchirurgie

Chefärztin: Dr.med.Tanja Frieß, MHBA

Fachärztin für Chirurgie/Gefäßchirurgie

Notfallmedizin/endovaskuläre Chirurgin DGG

Telefon: 06131 / 575 831237
Telefax: 06131 / 575 1228

E-Mail: gefaesszentrum.mkm(at)marienhaus.de

 

Hier finden Sie alle weitergehenden Informationen über das neue, zertifizierte Shuntzentrum am MKM.  

Marienhaus Klinikum Mainz (MKM)
An der Goldgrube 11
55131 Mainz
Telefon:06131 / 575 0
Telefax:06131 / 575 1610
Internet:http://www.marienhaus-klinikum-mainz.de
Ambulantes OP-Zentrum im MKM
An der Goldgrube 11
55131 Mainz
Telefon:06131 / 575 3100
Telefax:06131 / 575 3106